Ferrari SF90 Stradale [2019] Ferrai eröffnet mit seinem ersten serienmäßigen PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle), dem SF90 Stradale, ein ganz neues Kapitel in seiner Geschichte. Bilder, Videos  und  weitere  Informationen  finden  Sie  auf  der  eigenen  Website  des  Wagens SF90stradale.com. Das neue ModellSF90 Stradale ist in jeder Beziehung ein extremes Auto und stellt einen echten Paradigmenwechsel dar, weil er für einen Serienwagen dieser Klasse eine  bislang  unerreichte  Leistung  liefert.  Technische  Daten  wie  730  kW  (1.000  PS),  ein Leistungsgewicht von 1,57 kg/PS und ein Anpressdruck von 390 kg bei 250 km/h setzen den SF90 Stradale nicht nur an die Spitze seines Segments, sondern machen auch erstmals in der Geschichte der Marke einen V8 zum Spitzenmodell.

Ferrari SF90 Stradale [2019]Der Name des Autos zeigt die wahre Bedeutung der erzielten Leistungsverbesserungen. Der Verweis  auf  den  90.  Jahrestag  der  Gründung  der  Scuderia  Ferrari  unterstreicht  die  enge Verbindung, die seit jeher zwischen den Renn- und Straßenwagen von Ferrari besteht. Der SF90  Stradale  ist  eine  brillante  Verkörperung  der  fortschrittlichsten  Technologien  aus Maranello  und  zeigt  gleichzeitig,  wie  perfekt  Ferrari  die  aus  dem  Rennsport  gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten für seine Serienwagen zu nutzen versteht.  

Der SF90 Stradale ist mit einem V8-Turbo ausgestattet, der 780 PS (574 kW) – die höchste Leistung aller 8-Zylinder in der Ferrari-Geschichte – liefert. Die restlichen 156 kW (220 PS) werden  von  drei  Elektromotoren  geliefert:  einer,  die  aus  der  Formel  1  bekannte  MGUK (Motor Generator Unit, Kinetic) befindet sich zwischen dem Motor und dem neuen 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe  an  der  Hinterachse  und  zwei  an  der  Vorderachse.  Das hochentwickelte  System  macht  das  Fahren  jedoch  nicht  komplizierter.  Im  Gegenteil:  Der Fahrer muss lediglich einen der vier Antriebsmodi wählen und kann sich dann ganz auf das Fahren  konzentrieren.  Den  Rest  erledigt  die  hochentwickelte  Steuerlogik,  die  für  den Energiefluss zwischen dem V8, den Elektromotoren und den Batterien sorgt.   

 
Der SF90 Stradale ist der erste Ferrari Sportwagen mit Allradantrieb. Dieser ist erforderlich, um die immense Power des Hybridantriebs voll ausschöpfen zu können, und sorgt dafür, dass das Auto zum neuen Maßstab für stehende Starts geworden ist: 0-100km/h in 2,5 Sekunden und 0-200km/h in nur 6,7 Sekunden.
Ferrari konnte das Spektrum dynamischer Steuerungen durch die vollelektrische Vorderachse, den  sogenannten  RAC-e,  einen  elektronischen  Regler  für  Kurvenfahrten,  erweitern.  Die beiden  vorderen  Elektromotoren  liefern  im  elektrischen  Fahrmodus  allein  den  Antrieb  und steuern das an die beiden Vorderräder abgegebene Drehmoment unabhängig voneinander  – eine  Erweiterung  des  Torque  Vectoring-Konzepts.  Der  voll  in  die  Steuerung  der Fahrzeugdynamik  des  Auto  integrierte  RAC-e  regelt die  Drehmomentverteilung und  macht das Fahren am Limit so wesentlich einfacher und sicherer. 

Die  Einführung  dieser  Hybridarchitektur  war  auch  wegen  des  zusätzlichen  Gewichts  eine Herausforderung,  die  nur  durch  absolute  Detailversessenheit  und  eine  Optimierung  des gesamten  Fahrzeugs  gelöst  werden  konnte.  Für  maximale  Performance  hinsichtlich Gesamtgewicht,  Steifigkeit  und  Schwerpunkt  wurden  Fahrwerk  und  Karosserie  des  SF90 Stradale  völlig  neu  und  unter  Einsatz  von  Multimaterial-Technologien,  zum  Beispiel Carbonfaser, gestaltet.  
 
Die  Entwicklung  eines  solchen  Hybridautos  erforderte  die  Schaffung  einer  ganzen  Reihe innovativer  aerodynamischer  Lösungen.  Wegen  der  deutlichen  Leistungssteigerung  des Triebwerks muss mehr Wärmeenergie abgeführt werden, deshalb musste die aerodynamische Strömung  an  den  abstrahlenden  Massen  eingehend  unter  die  Lupe  genommen  werden. Außerdem waren neue Lösungen erforderlich, um den Anpressdruck effizient zu erhöhen und maximale  Stabilität  bei  allen  Geschwindigkeiten  und  unter  allen  Fahrbedingungen  zu gewährleisten.
 
Besonders hervorzuheben ist das innovative Shut-off-Gurney, ein patentiertes aktives System am Heck des Fahrzeugs, das den Luftstrom über den oberen Karosseriebereich regelt. So wird bei hoher Geschwindigkeit mit geringer Querdynamikbelastung der Luftwiderstand reduziert und in Kurven, bei Bremsvorgängen und bei Richtungsänderungen der Anpressdruck erhöht.
 
Das neue Auto stellt stilistisch einen Epochenwechsel dar, da die vor 20 Jahren auf dem 360 Modena eingeführten Proportionen einer Mittelmotor-Berlinetta nach dem Vorbild der Ferrari Supersportwagen der jüngsten Zeit vollständig neu gestaltet wurden. Ein gutes Beispiel ist das Cockpit, dessen Vorderteil kleiner und näher an der Vorderseite des Autos platziert ist, um den  Luftwiderstand  zu  reduzieren.  All  dies  wurde  erreicht,  ohne  den  Komfort  an  Bord  zu beeinträchtigen.
 
Die von der Rennstrecke abgeleitete Regel „Augen auf der Straße, Hände am Lenkrad“ nimmt auch erstmals eine wirklich zentrale Rolle ein und beeinflusst maßgeblich die Ergonomie und das  Design  des  Innenraums.  Das  Ergebnis  ist  ein  Konzept  für  die  Mensch-Maschine-Schnittstelle  (HMI)  und  die  Innengestaltung,  das  sich  von  den  Vorgängermodellen  stark unterscheidet.
 
Eine weitere wichtige Innovation ist das Lenkrad, das jetzt über ein Touchpad und eine Reihe von haptischen Tasten verfügt, mit denen der Fahrer praktisch jeden Aspekt des Fahrzeugs einfach mit dem Daumen steuern kann. Das zentrale Kombiinstrument ist vollständig digital und verfügt, erstmals in einem Auto, über einen gewölbten 16-Zoll-HD-Bildschirm, der über die Bedienelemente am Lenkrad konfiguriert und gesteuert werden kann.
 
Der Mitteltunnel vereint verbesserte Ergonomie und ein Element aus der Vergangenheit: Das Automatikgetriebe wird nun durch ein gitterähnliches Element betätigt, das an die legendäre manuelle Kulissenschaltung von Ferrari erinnert. So werden Vergangenheit und Gegenwart geschickt verschmolzen, um den neuen Ferrari in die Zukunft zu führen.
 
Eine weitere Premiere im SF90 Stradale ist die Zündung ohne Schlüssel. Die neue Zündtaste soll nach und nach, jeweils mit dem Namen des Modells versehen, in der gesamten Palette eingeführt  werden.  Dank  eines  speziellen  Fachs  im  Mitteltunnel  wird  sie  zum  integralen Bestandteil des Designs.
 
Neben  der  sportlichen  Version,  die  sich  auf  Form  und  Farbe  der  charakteristischen rechteckigen  Cavallino-Plakette  der  Ferrari  Straßenfahrzeuge  bezieht,  wird  es  auch  eine elegantere Version in Metallfarbe geben.
 
Erstmals  können  Kunden  nun  bei  einem  Ferrari  zwischen  der  Standardversion  und  einer Version mit stärker sportlich orientierten Spezifikationen wählen. Die Spezifikation Assetto Fiorano  umfasst  wichtige  Verbesserungen  wie  spezielle  Multimatic-Stoßdämpfer  aus  dem GT-Rennsport  und  extra  leichte  Ausstattungsmerkmale  aus  Hochleistungswerkstoffen  wie Karbonfaser  (Türverkleidungen,  Unterboden)  und  Titan  (Federn,  gesamte  Auspuffanlage),
was  zu  einer  Gewichtseinsparung  von  30  kg  führt.  Ein  weiterer  Unterschied  ist  der Karbonfaser-Heckspoiler,  der  390  kg  Anpressdruck  bei  250  km/h  erzeugt.  Die  Reifen Michelin  Pilot  Sport  Cup2  sind  speziell  darauf  ausgelegt,  die  Performance  auf  trockener Strecke zu verbessern. Sie zeichnen sich durch eine weichere Mischung und weniger Rillen als bei serienmäßigen Reifen aus.
 
ANTRIEB (POWERTRAIN)
 
Ferrari SF90 Stradale [2019]Der  SF90  Stradale  ist  der  erste  Ferrari  mit  modularer  PHEV-Architektur  (Plug-in  Hybrid Electric  Vehicle)  bestehend  aus  einem  Verbrennungsmotor  und  drei  Elektromotoren.  Zwei davon  sind  unabhängig  und  befinden  sich  auf  der  Vorderachse,  der  dritte  liegt  hinten zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe.   
 
Die vier Motoren arbeiten eng zusammen und bringen so unglaubliche 730 kW (1.000 PS) auf die Straße. Damit setzt der SF90 Stradale völlig neue Maßstäbe hinsichtlich Performance und innovativem  Inhalt  –  nicht  nur  in  der  Ferrari  Modellpalette,  sondern  auch  der  seiner Mitbewerber.
 
VERBRENNUNGSMOTOR
 
Dank  einer  Ausgangsleistung  von  780  PS  setzt  der  V8  Turbo  des  SF90  Stradale  neue Maßstäbe für die die Leistungsgrenzen, die durch diese Art von Architektur erreicht werden können.  Ausgangspunkt  war  der  Motor  der  Baureihe  F154, der  gerade  zum  vierten Mal  in Folge  die  Auszeichnung  International  Engine  of  the  Year  erhalten  hat,  eine  beispiellose Leistung für jedes Triebwerk.
 
Neben einer spezifischen Leistung von 195 PS/l – der höchsten in diesem Segment – liefert der Motor auch ein Drehmoment von 800 Nm bei 6.000 U/min. Um dieses außergewöhnliche Ergebnis zu erzielen, konzentrierten sich die Ferrari Ingenieure auf verschiedene Bereiche des Motors. So konnte dank einer größeren Bohrung von 88 mm der Hubraum von 3.902 cm³ auf 3.990 cm³ vergrößert werden.
 
Die Ansaug- und Abgasanlage wurde völlig neu entwickelt und verfügt nun über einen neuen, schmaleren  Zylinderkopf  mit  mittigem  Einspritzventil.  Die  Benzineinspritzung  erfolgt  mit 350 Bar, eine weitere Premiere für einen Ferrari V8.
Um  die  interne  Strömungsdynamik  zu  verbessern,  wurde  nicht  nur  ein  Einlassventil  mit größerem Durchmesser gewählt, sondern die Kanäle auch alle horizontal in Motorkopfhöhe angeordnet – dazu wurde die Turboladereinheit abgesenkt, während die Abgasleitung höher liegt,  was  sich  auch  darin  zeigt,  dass  sich  die  Endrohre  nun  im  oberen  Teil  des  hinteren Stoßfängers  befinden.  Die  Turbos  sind  mit  elektronisch  gesteuerten  Wastegates  zur Verbesserung  der  Katalysatorheizung  und  neuen  Verdichterspiralen  zur  Optimierung  der Strömungsdynamik ausgestattet.
 
Die  Neuentwicklung  geht  jedoch  weit  über  die  Strömungsdynamik  hinaus.  Durch Optimierung der Anordnung konnte sowohl der Schwerpunkt, zum Teil dank der Verwendung eines  Schwungrads  mit  geringerem  Durchmesser,  tiefer  gelegt  als  auch  das  Gewicht  durch den  Einsatz  von  Inconel  anstatt  Stahl  für  den  Abgaskrümmer  gesenkt  werden.  Bei  der Neugestaltung  der  Abgasanlage  wurde  besonders  sorgfältig  auf  die  Klangqualität  geachtet, sodass  vollere  und  sattere  Obertöne  über  den  gesamten  Frequenzbereich  erzielt  werden konnten.   
 
GETRIEBE
 
Ferrari SF90 Stradale [2019]Der SF90 Stradale verfügt über ein völlig neu gestaltetes 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe im Ölbad. Neue Getriebeübersetzungen und ein verbesserter Getriebewirkungsgrad führen zu einer deutlichen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs bei Stadt- und Autobahnfahrten (-8 % beim WLTP-Zyklus) ohne Kompromisse bei der Leistung. Auf der Rennstrecke gibt es sogar eine Effizienzsteigerung von 1 %.
 
Durch  eine  optimierte  Anordnung,  die  durch  den  Trockensumpf  und  eine  wesentlich kompaktere Kupplungseinheit mit einem um 20 % geringeren Außendurchmesser gegenüber dem aktuellen Getriebe erzielt wurde, konnte die Einbauhöhe im Auto um 15 mm und damit der Schwerpunkt des Fahrgestells um den gleichen Betrag gesenkt werden.
 
Trotz der Hinzufügung eines achten Gangs und der Anhebung des maximalen Drehmoments auf 900 Nm (eine Erhöhung um 20 % gegenüber dem aktuellen 7-Gang-Getriebe) hat sich das Gesamtgewicht  des  Getriebes  sogar  um  7  kg  verringert.  Wenn  man  den  Wegfall  des Rückwärtsgangs  –  seine  Funktion  wurde  auf  die  vorderen  Elektromotoren  verlagert  – berücksichtigt, sind es sogar 10 kg.
 
Die Leistung der neuen Kupplung ist 35 % höher und überträgt bei Schaltvorgängen bis zu 1.200 Nm dynamisches Drehmoment. Dank der neuen Hydraulik konnte die Gesamtfüllzeit der Kupplung auf 200 ms gegenüber 300 ms beim 488 Pista reduziert werden.
 
ELEKTROMOTOREN
 
Ferrari SF90 Stradale [2019]Der SF90 Stradale ist mit drei Elektromotoren ausgestattet, die eine Gesamtleistung von 162 kW  (220  PS)  erzeugen.  Eine  leistungsstarke  Lithium-Ionen-Batterie  versorgt  alle  drei Motoren  mit  Strom  und  garantiert  eine  Reichweite  von  25  Kilometern  im  vollelektrischen eDrive-Modus allein mit der Vorderachse. Wird der Verbrennungsmotor ausgeschaltet, liefern die beiden unabhängigen Frontmotoren eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h mit einer Längsbeschleunigung  von  ≤0,4  g.  Rückwärtsfahren  ist  nur  im  eDrive-Modus  möglich,  d.h. das  Fahrzeug  kann  bei  niedrigen  Geschwindigkeiten  ohne  den  V8  manövrieren.  Die Frontmotoren sind in die Startsteuerstrategie integriert, um bei Beschleunigung eine maximale Leistung zu erzielen.
 
FUNKTIONSMODI
 
Der  Verbrennungsmotor  und  die  Elektromotoren  arbeiten  synergetisch  zusammen  und erzeugen  so  unglaubliche  730  kW  (1.000  PS),  was  den  SF90  Stradale  in  Bezug  auf  die Leistung  an  die  Spitze  der  Modellpalette  setzt.  Die  Steuerlogik  sorgt  für  die  optimale Steuerung des Energieflusses. Die Betonung liegt dabei je nach dem vom Fahrer gewählten Benutzerprofil entweder auf Effizienz oder auf Leistung.
 
Dank eines zusätzlichen Wählschalters am Lenkrad, dem eManettino (analog zum Manettino, mit dem die elektronischen Fahrzeugdynamikmodi eingestellt werden), kann der Fahrer vier verschiedene Antriebsmodi wählen:
 
eDrive: Der Verbrennungsmotor bleibt ausgeschaltet und die Traktion wird vollständig von der  elektrischen  Vorderachse  geliefert.  Mit  einer  vollständig  geladenen  Batterie  kann  das Auto in diesem Modus bis zu 25 Kilometer zurücklegen. Dieser Modus ist ideal für Fahrten im Stadtzentrum und in jeder anderen Situation, in der der Fahrer das Motorengeräusch des V8 vermeiden möchte.

Hybrid:  Dieser  Modus  ist  die  Standardeinstellung  beim  Einschalten.  Die  Steuerung  des Energieflusses ist hier darauf ausgelegt ist, den Gesamtwirkungsgrad des Antriebssystems zu optimieren. Die Steuerlogik entscheidet selbstständig, ob der Verbrennungsmotor zugeschaltet oder abgeschaltet wird. Wenn er an ist, kann er mit maximaler Leistung laufen und garantiert so eine kraftvolle Performance, wenn der Fahrer dies wünscht.  

Performance: Im Gegensatz zum Hybrid-Modus bleibt der Verbrennungsmotor immer an, da die Priorität mehr auf dem Laden der Batterie als auf Effizienz liegt. So wird garantiert, dass der Strom bei Bedarf sofort und vollständig zur Verfügung steht. Dieser Modus eignet sich am besten für Situationen, in denen Fahrspaß und Freude am Fahren im Vordergrund stehen.

Qualify:  In  diesem  Modus  kann  das  Antriebssystem  die  maximale  Ausgangsleistung erreichen,  da  die  Elektromotoren  ihr  maximales  Potential  (162  kW)  entfalten  können.  Die Steuerlogik priorisiert hier Leistung gegenüber dem Laden der Batterie.
 
 
FAHRZEUGDYNAMIK
 
Die  außergewöhnlichen  Erfolge  bei  der  Leistungssteigerung  des  Triebwerks  wäre  ohne intensive  Dynamikstudien  und  die  Entwicklung  einer  ganzen  Reihe  von  Lösungen  zur Steigerung  der  Rundenzeiten  des  SF90  Stradale  nicht  möglich  gewesen.  Außerdem  konnte gewährleistet werden, dass Fahrer jeden Typs das Potenzial des Fahrzeugs voll ausschöpfen und Spaß am Fahren haben können.
 
Die  neue  Hybridarchitektur  erforderte  eine  umfangreiche  und  langwierige  Integration  der vielen verschiedenen Steuerlogikeinheiten des Fahrzeugs. Dies betraf folgende Bereiche: die Steuerung  der  Hochspannungsanlage  (Batterie,  RAC-e,  MGUK,  Wechselrichter),  des Verbrennungsmotors und Getriebes sowie der Fahrzeugdynamik (Traktion, Bremsen, Torque Vectoring).
 
Die  Integration  dieser  Bereiche  mit  der  bestehenden  Fahrzeugsteuerlogik  führte  zur Entwicklung des neuen Fahrzeugsteuerungssystems eSSC (Electronic Side Slip Control). Es bringt  drei  innovative  dynamische  Regel-  und  Verteilungsstrategien  für  das Motordrehmoment der vier Räder zur Geltung:
- Electric Traction Control (eTC): Die Verfügbarkeit des Drehmoments wird
– bei allen vier Motoren – optimal gesteuert und je nach Fahrbedingungen und Grip-Anforderungen auf die einzelnen Räder verteilt.  
-  Brake-by-Wire-Steuerung  mit  ABS/EBD:  Das  Bremsmoment  kann  zwischen  dem
Hydrauliksystem  und  den  Elektromotoren  (Brake  Torque  Blending)  aufgeteilt  werden, wodurch  beim  Bremsen  ein  Teil  der  Bewegungsenergie  als  elektrische  Energie zurückgewonnen  wird,  was  Performance  und  Bremsgefühl  tatsächlich  erhöht  und  nicht beeinträchtigt.
- Torque Vectoring: Verfügbar an der Vorderachse, um die elektrische Traktion an Außen und Innenrad in Kurven zu steuern, die Traktion beim Fahren aus der Kurve zu maximieren und ein einfaches und sicheres Fahren am Limit zu gewährleisten.
 
Längsdynamik
 
Dank der Einführung des RAC-e zur Regelung der Traktion an der elektrischen Vorderachse und  der  eTC  (Electronic  Traction  Control)  an  allen  vier  Rädern  ist  es  nun  möglich,  den zusätzlichen Grip der Vorderräder beim Beschleunigen zu nutzen. Der verbesserte Gesamt-Grip in Kombination mit der verbesserten Leistungsabgabe der Elektromotoren bei niedrigen Geschwindigkeiten hat die Längsbeschleunigung des SF90 Stradale deutlich verbessert und ihn zum neuen Maßstab für stehende Starts gemacht.
Selbst bei hohen Geschwindigkeiten und in höheren Gängen tragen die Elektromotoren unter maximalen Traktionsbedingungen dazu bei, die Reaktionszeiten des Verbrennungsmotors zu reduzieren und so die Längsbeschleunigung und damit die Leistung deutlich zu verbessern.
 
Das  neue  Brake-by-Wire-System  steuert  die  kinetische  Energierückgewinnung  durch  die Elektromotoren,  indem  es  das  Blending  von  hydraulischer  und  elektrischer  Bremse elektronisch  steuert,  was  für  den  Fahrer  völlig  unbemerkt  bleibt.  Unter  normalen Bremsbedingungen  hat  die  Energierückgewinnung  durch  die  Elektromotoren  Vorrang.  Bei starkem Bremsen wird das elektrische Bremssystem dann von dem hydraulischen unterstützt.
 
Querdynamik  
 
Die  eSSC-Steuerlogik  überwacht  auch  die  Drehmomentverteilung  auf  die  Vorderräder mithilfe  der  RAC-e-Elektromotoren  und  der  elektronischen  Steuerung  aus  dem  Torque Vectoring-  Konzept.  Durch  die  unterschiedliche  Verteilung  auf  Innen-  und  Außenrad  in Kurven je nach dynamischen Bedingungen wird die Leistung maximiert und ein einfacheres Handling gewährleistet.
 
FAHRWERK
 
Auch  wenn  die  durch  die  Integration  des  Hybridsystems  zusätzlich  erforderlichen  270  kg durch die zusätzliche Leistung (156 kW/220 PS bei einem Leistungsgewicht für das System allein von 1,23 kg/PS) weitgehend kompensiert wurden, war dennoch viel Entwicklungsarbeit erforderlich,  um  das  Gesamtgewicht  auf  1.570  kg  zu  halten,  was  ein  Rekord- Leistungsgewicht von 1,57 kg/PS garantiert.

Das Fahrwerk wurde komplett neu konzipiert. Es mussten die verschiedenster Materialien und Technologien eingesetzt werden, um den zusätzlichen Belastungen durch das neue Triebwerk und  den  Allradantrieb  gerecht  zu  werden.  So  wurde  eine  Reihe  von  technologischen Innovationen  eingesetzt,  nicht  zuletzt  Hohlgussteile,  die  die  traditionellen  Rippengussteile ersetzen. Weitere neue Lösungen sind zum Beispiel eine Karbonfaser-Trennwand zwischen Fahrgastzelle  und  Verbrennungsmotor  und  zwei  neue  Aluminiumlegierungen  –  eine  davon eine hochfeste Legierung der Gruppe 7000 für einen Teil des Blechs. Infolgedessen weist das Fahrwerk des SF90 Stradale ohne Gewichtssteigerung eine um 20 % höhere Biegesteifigkeit und 40 % höhere Drehsteifigkeit auf als bisherige Plattformen. Dies hat erhebliche Vorteile für  die  Dynamik  des  Fahrzeugs.  Auch  die  NVH-Eigenschaften  (Geräusch,  Vibration, Rauhigkeit) wurden durch die Verwendung einer neuen Legierung, dem so genannten „Quiet Aluminium“, für das Bodenblech, verbessert.
 
AERODYNAMIK
 
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung der Aerodynamik des SF90 Stradale bestand darin,  für einen  bis  dahin von  Ferrari  und  seinen  Mitbewerbern  unerreichten  Anpressdruck und  aerodynamischen Wirkungsgrad  zu  sorgen  und gleichzeitig  zu  gewährleisten,  dass  alle Subsysteme  des  neuen  Antriebs  (Verbrennungsmotor,  Elektromotoren,  Batterie  und Wechselrichter) stets so optimal wie möglich funktionieren.
 
Wie  immer  arbeitete  die  Aerodynamikabteilung  eng  mit  dem  Ferrari  Design  Center zusammen  und  konnte  so  Anpressdruck-  und  Wirkungsgradwerte  erzielen,  die  von  keinem anderen  Auto  in  diesem  Segment  erreicht  werden.  Wieder  einmal  wurden  diese  auf  die typische Art von Ferrari erreicht: Anstatt einfache Zusatzelemente zu verwenden, wurden die Formen des Autos akribisch modelliert.
 
Die  Ergebnisse  in  Sachen  Performance  sind  beeindruckend:  Dank  der  Fähigkeit,  390  kg Anpressdruck  bei  250  km/h  zu  erzeugen,  ist  der  SF90  Stradale  nun  der  neue  Maßstab  für Anpressdruck und Effizienz in leistungsstarken Straßenfahrzeugen.
 
THERMISCHE AERODYNAMIK
 
Ein intelligentes Kühlstrommanagement ist der erste Schritt zur Definition eines erfolgreichen Fahrzeugaufbaus  und  garantiert  in  diesem  Fall,  dass  730  kW  (1.000  PS)  unter  allen Fahrbedingungen effizient und kompromisslos auf die Straße gebracht werden können, ohne die Luftwiderstandsbeiwerte zu beeinträchtigen.
 
Der  Verbrennungsmotor,  das  Getriebe,  die  aufgeladene  Luft,  der  Batteriepack  und  die Elektromotoren, die Wechselrichter und Ladesysteme sowie die Bremsen müssen alle gekühlt werden.  Besondere  Aufmerksamkeit  galt  daher  der  Konstruktion  des  Motorraums,  in  dem sowohl die üblichen Verbrennungsmotorsysteme mit Temperaturen von fast 900°C als auch stark temperaturempfindliche elektronische Komponenten untergebracht sind.
 
Für  die  Kühlung  des  Kühlmittels  für  den  Verbrennungsmotor  und  das  Getriebe (Hochtemperaturkreislauf) sorgen zwei Kühler vor den Vorderrädern. Der Warmluftstrom aus diesen Kühlern wird in die Seitenbereiche des Unterbodens und nicht entlang der Flanken des Fahrzeugs abgeleitet. Das bedeutet, dass der Luftstrom entlang der Flanken kühler ist, wenn er in die Lufteinlässe vor den Hinterrädern eintritt, was den Wirkungsgrad der Ladeluftkühler
erhöht.    
 
Die  Elektromotoren  und  die  Wechselrichter  werden  durch  einen  separaten  Kreislauf  mit eigenem Kühler an der Vorderseite des Fahrzeugs und einem mittigen Einlass am vorderen Stoßfänger gekühlt.  
 
Der  Kühlkreislauf  für  die  Bremsen  schließlich  wurde  komplett  umgestaltet,  um  den Anforderungen  durch  die  zusätzliche  Leistung  des  Fahrzeugs  gerecht  zu  werden.  In  enger Zusammenarbeit  mit  Brembo  entwickelte  Ferrari  einen  neuen  Bremssattel  für  die Vorderbremsen, der hier erstmals in einem Straßenfahrzeug eingesetzt wird. Der Bremssattel verfügt  über  eine  integrierte  aerodynamische  Vorrichtung,  die  den  aufgeladenen  Luftstrom
aus dem speziellen Lufteinlass direkt unter den Scheinwerfern an den vorderen Stoßfängern effizienter auf die Bremsbeläge und die Scheibe verteilt. Die hinteren Bremsen werden durch den Luftstrom aus zwei Lufteinlässen am Unterboden in der Nähe der Hinterräder gekühlt.
 
AERODYNAMIK HINTEN  
 
Entsprechend der neuen Bauweise wurde auch das Volumen der Motorabdeckung des SF90 Stradale extrem niedrig gehalten, um das Zusammenspiel zwischen den Strömungen über und unter der Karosserie zu verbessern und so den Luftwiderstand zu minimieren.
 
Am Ende der Motorabdeckung befindet sich ein zweiteiliger Flügel: der eine Teil ist stationär und  die  dritte  Bremsleuchte  ist  darin  integriert.  Der  zweite  ist  beweglich  und  weist  einen keilförmigen Vorderbereich auf. Letzter ist der zum Patent angemeldete sogenannte Shut-off- Gurney,  die  innovativste  Vorrichtung  zum  Anpressdruck-Management  des  Autos.  Im Stadtverkehr  oder  bei  Höchstgeschwindigkeit  werden  die  beiden  Teile  über  der
Motorabdeckung  ausgerichtet,  wobei  der  bewegliche  Keil  als  effiziente  Maske  für  den stationären Teil dient und die Luft sowohl über als auch unter dem Shut-off-Gurney strömen
kann.  
 
Bei  hohem  Anpressdruck  (z.B.  bei  Kurvenfahrten,  Bremsvorgängen  oder  abrupten Richtungsänderungen)  wird  der  bewegliche  Teil  durch  ein  Paar  elektrischer  Stellglieder abgesenkt, sodass der untere Strömungsbereich geschlossen und der stationäre Teil freigelegt wird.  Dadurch  wird  eine  neue  Heckgeometrie  erzeugt,  die  durch  eine  breite  Ladefläche gekennzeichnet ist, auf der ein starker Nolder sitzt.  
 
Das  System  wird  durch  eine  ausgeklügelte  Steuerlogik  gesteuert,  die  Parameter  wie Geschwindigkeit,  Beschleunigung  (quer  und  längs)  und  Fahrereingaben  hundertmal  pro Sekunde überprüft, um die effizienteste Konfiguration zu ermitteln.
 
AERODYNAMIK VORNE
 
Der hintere Anpressdruck wird an der Vorderseite des Fahrzeugs durch ein komplexes und optimiertes System von Wirbelgeneratoren ausgeglichen. Dies ist zwar nicht das erste Mal bei einem Ferrari Sportwagen, doch wurde das System beim SF90 Stradale noch weiter optimiert.
Der vordere Teil des Fahrwerks wurde gegenüber dem mittleren Teil um 15 mm angehoben und zwar an der Stelle, an der sich die Wirbelgeneratoren befinden. Dadurch erhöht sich die Luftmenge, die zu ihnen geleitet wird, sodass ihre Wirkung verstärkt wird.  
 
Der  vordere  Stoßfänger  ist  in  zwei  Abschnitte  unterteilt,  die  bestimmte  Flügelfunktionen haben.  Zwischen  dem  oberen  Teil  und  der  Kühlerhaube  befindet  sich  eine  ausgeprägte Vertiefung, welche den Luftstrom lokal verdichtet. Diese Eigenschaft trägt zusammen mit den beiden  Diffusoren  vor  den  Vorderrädern  dazu  bei,  Anpressdruck  an  der  Vorderachse  zu erzeugen.
 
SCHMIEDERÄDER MIT ANGEBLASENER GEOMETRIE  
 
Die  Aerodynamikuntersuchungen  beschäftigten  sich  speziell  mit  der  Geometrie  der Schmiederäder, deren Herstellungstechnologie mehr Freiheit bei aerodynamischen Lösungen ermöglicht. Die spezielle Geometrie der Räder umfasst radiale Elemente am Außenkanal, die gleichmäßig  zwischen  den  Speichen  angeordnet  sind  und  als  Flügelprofile  dienen.  Die Geometrie dieser Profile bedeutet, dass das Rad wie ein Rotorblatt arbeitet, das den Luftstrom
aus dem Inneren des Radkastens sehr effizient steuert und vor allem Folgendes garantiert:
-  Es wird mehr Luft aus dem Radkasten gesaugt, sodass ein Sog entsteht, von dem auch der Luftstrom durch die vorderen Diffusoren profitiert und durch den ein zusätzlicher Anpressdruck über der Vorderseite erzeugt wird;  
-  Der aus der Felge austretende Luftstrom wird nach dem Längsstrom an den Seiten ausgerichtet, wodurch geringere Abweichungen durch die Luftmasse, die im Winkel zur Bewegungsrichtung austritt, auftreten und damit der Widerstandsbeiwert des Auto reduziert wird.
 
DESIGN
 
Der SF90 Stradale ist hinsichtlich Performance und Technologie das fortschrittlichste Auto seiner  Klasse.  Die  Definition  des  Außendesigns  wurde  von  diesem  Prinzip  inspiriert  –  ein zukunftsweisendes,  innovatives  Design  zu  schaffen,  das  die  Mission  des  Autos  als Extremsportwagen vermittelt: Ferraris erster Serien-Supersportwagen.
 
Ferrari  Design  Center  hat  daher  die  Proportionen  des  Front-,  Mittel-  und  Heckbereichs  in einer radikalen Evolution der Formen der Ferrari Mittelmotor-Berlinettas der letzten 20 Jahre vollständig überarbeitet.
 
Ziel dabei war, ein hochmodernes Extremfahrzeug zu entwickeln, das in der Lage ist, eine für ein Serienfahrzeug des Cavallino Rampante beispiellose Leistung auf die Straße zu bringen. Der SF90 Stradale hat seinen Platz zwischen den Mittelmotor-Coupés, heute vertreten durch den  F8  Tributo,  und  Supersportwagen  wie  LaFerrari  und  ist  der  neue  Bannerträger  für hypertechnologische Extremfahrzeuge voll mit zukunftsweisender Lösungen.
 
AUSSEN  
Die  Architektur  des  SF90  Stradale  mit  der  Fahrgastzelle  vor  dem  Mittelmotor  bot  Flavio Manzoni  und  seinem  Designerteam  im  Ferrari  Design  Center  die  ideale  Plattform  für  die Gestaltung eines echten Supersportwagens mit makellosen Proportionen.
 
Kompaktere  Überhänge  (der  hintere  ist  kürzer  als  der  vordere)  und  die  Verschiebung  der Fahrgastzelle  nach  vorne  unterstreichen  die  Mittelmotoranordnung.  Der  sehr  tiefe Schwerpunkt hat es den Konstrukteuren zudem ermöglicht, den Fahrgastzellenbereich um 20 mm zu senken. In Kombination mit einer stärker gewölbten Windschutzscheibe, schlanken A-Säulen  und  einer  größeren  Spurweite  entsteht  so  ein  schön  proportioniertes  Auto  mit
schlankeren Volumen.
 
Die  kompakte  blasenförmige  Fahrgastzelle  erinnert  an  ein  Flugzeug-Cockpit  und  die Tatsache, dass sie so weit nach vorne verschoben wurde, wird durch die Geometrie der beiden Strebepfeiler in Karosseriefarbe, die das Heck umschließen, noch verstärkt.
 
 
Eine weitere charakteristische Lösung sind die Scheinwerfer – eine Abkehr vom L-förmigen Look  hin  zu  einem  schlanken,  in  die  Bremslufteinlässe  integrierten  Schlitzdesign.  Die  so erzeugte  charakteristische  C-Form  verleiht  der  Front  des  Autos  eine  originelle  und futuristische Ausstrahlung.  
Als  absolute  Premiere  für  einen  Ferrari  wird  beim  SF90  Stradale  die  Matrix-LED-Scheinwerfertechnologie eingesetzt, um die Sicht unter allen Fahrbedingungen durch aktive Lichtsteuerung zu verbessern.
 
Das Heck des Autos wird von hohen Abgasrohren dominiert, die das Ergebnis der optimierten Anordnung  der  Abgasleitungen  sind.  Da  der  Antriebsstrang  deutlich  niedriger  im  Auto platziert ist als in der Vergangenheit, konnte auch das Heck des Autos abgesenkt werden. Eine weitere Abweichung vom typischen Design vergangener Berlinettas ist die Art, wie das Profil der Heckscheibe nicht mehr der Linie vom Dach zum hinteren Stoßfänger folgt, sondern jetzt
optisch vom Kühlergrill getrennt ist.
 
Auch  die  Rückleuchten  stellen  eine  radikale  Abkehr  von  der  legendären  runden  Form  der Ferraris dar. Die auffälligen, stärker horizontalen Leuchtringe lassen die Rückleuchten stärker waagrecht erscheinen, was wiederum die Höhe des Hecks optisch senkt.
 
INNEN  
 
Ferrari SF90 Stradale [2019]Während das Äußere des SF90 Stradale die nahtlose Verschmelzung von Form, Technologie und  Leistung  unterstreichen  soll,  ist  das  Innere  noch  radikaler.  Das  klare  Ziel  war  es,  ein Cockpit zu schaffen, das eine völlig neue Designrichtung einleitete, deren Auswirkungen sich auf die gesamte zukünftige Produktpalette von Ferrari übertragen sollen.
 
Die Designer wählten einen futuristischen Ansatz für das Schnittstellen-Konzept mit starkem Fokus  auf  die  Entwicklung  eines  vom  Flugzeugdesign  inspirierten  Panorama-Cockpits  mit besonderer  Betonung  der  Instrumente.  Dies  zeigt  noch  einmal  die  symbiotische  Beziehung zwischen  Auto  und  Fahrer.  Tatsächlich  macht  der  SF90  Stradale  einen  bahnbrechenden Sprung  nach  vorne,  sowohl  formal  als  auch  inhaltlich,  indem  die  Mensch-Maschine-Schnittstelle vollständig digitalisiert wurde.   
 
Erstmals in einem Ferrari besteht das zentrale Kombiinstrument aus einem digitalen 16-Zoll-HD-Bildschirm,  der  sich  zum  Fahrer  hin  wölbt,  um  die  Lesbarkeit  zu  verbessern  und  den Panorama-Cockpit-Effekt  im  F1-Stil  zu  betonen.  Dies  ist  das  erste  Mal,  dass  dieser Bildschirmtype in einem Serienfahrzeug eingesetzt wird.    
 
Wenn  Verbrennungsmotor  und  Elektromotoren  ausgeschaltet  sind,  werden  die Bordinstrumente  schwarz  und  verleihen  dem  Cockpit  einen  wunderbar  eleganten, minimalistischen Look. Gemäß der Ferrari Tradition wird der Standardbildschirm von einem großen  kreisförmigen  Drehzahlmesser  dominiert,  der  diesmal  jedoch  von  der Batterieladeanzeige eingerahmt wird.  Der Navigationsbildschirm befindet sich auf der einen Seite des Drehzahlmessers und die Audiosteuerung auf der anderen Seite.
 
Die  Grundsatz  „Hände  am  Lenkrad“  hat  die  Entwicklung  der  HMI  in  jedem  Ferrari  F1-Bolliden  und  die  anschließende  schrittweise  Übertragung  auf  die  Straßensportwagen konsequent  vorangetrieben.  Das  Lenkrad  des  SF90  Stradale  vervollständigt  nun  diesen Übertragungsprozess aus der Welt des Rennsports und leitet dabei auch eine neue Ära ein, indem eine Reihe von Touch-Befehlen eingeführt wurde, mit denen der Fahrer praktisch jeden Aspekt des Fahrzeugs steuern kann, ohne jemals die Hände vom Lenkrad zu nehmen.
 
Zu den inzwischen zu Klassikern gewordenen herkömmlichen Bedienelementen gehören die am Lenkrad  befindlichen für  Scheinwerfer,  Scheibenwischer  und  Richtungsanzeigeleuchten sowie der Manettino für die Fahrmodi.   
 
Von den neuen Touch-Bedienelementen ermöglicht das kompakte, aber funktionale Pad auf der  rechten  Speiche  dem  Fahrer  die  Navigation  durch  die  Bildschirme  des  zentralen Kombiinstruments.  Auf  der  linken  Speicher  befinden  sich  Sprach-  und Geschwindigkeitsregler. Erwähnenswert ist auch die Einführung eines Drehschalters für die Geschwindigkeitsregelung,  eine  Lösung  direkt  aus  der  Formel  1.  Links  unten  im  mittleren Bereich  befinden  sich  vier  Tasten,  mit  denen  der  Fahrer  den  Nutzungsmodus  der Antriebseinheit wählt.
 
Ferrari SF90 Stradale [2019]Das Head Up Display ist ein weiterer Bestandteil der innovativen HMI und ermöglicht die Projektion verschiedener Daten im Sichtfeld des Fahrers auf die Windschutzscheibe, so dass seine Aufmerksamkeit nicht vom Fahren abgelenkt wird.   
 
Aus kreativer Sicht bot das HMI-Projekt für den SF90 Stradale dem Ferrari Design Center die Möglichkeit, die Bildschirme in der Fahrtgastzelle als eine Art Leinwand zu interpretieren, auf der alle Funktionen und Bedienelemente des Fahrzeugs dargestellt werden können.  Die Bildschirmgrafiken  wurden  auf  einen  3D-Effekt  ausgelegt,  der  besonders  bei  Übergängen, z.B. beim Einschalten der Instrumententafel oder beim Wechsel von einem Bildschirm zum nächsten, auffällt.
Neben  dem  neuen  HMI-Konzept  wurde  in  der  Fahrgastzelle  auch  das  Thema Tunnelschnittstelle  angegangen.  Die  F1-Bedienelemente  auf  der  „Brücke“  sind
wahrscheinlich das ikonischste Element der Ferraris der letzten Generationen. Sie wurden nun völlig neu gestaltet und in eine moderne Metallplatte eingesetzt, die auf ein ebenso ikonisches Merkmal aus der Vergangenheit verweist: die klassische Schaltkulisse.
 
7 JAHRE WARTUNG
 
Die einmaligen Qualitätsstandards von Ferrari und der zunehmende Fokus auf hervorragenden Kundendienst  liegen  auch  dem  umfangreichen  siebenjährigen  Wartungsprogramm  für  den SF90 Stradale zugrunde. Es wird für die gesamte Ferrari Modellpalette angeboten und deckt die  gesamte  regelmäßige  Wartung  in  den  ersten  sieben  Jahren  des  Wagens  ab.  Dieses Wartungsprogramm ist ein exklusiver Service, der unseren Kunden die Gewissheit gibt, dass ihr Wagen in diesen sieben Jahren das Spitzenniveau seiner Leistung und Sicherheit hält. Der Service steht auch Zweitbesitzern von Ferraris zur Verfügung.    
 
Regelmäßige  Wartung  (in  Intervallen  von  entweder  20.000  km  oder  einmal  im  Jahr  ohne Kilometerbegrenzung),  Originalersatzteile  und  akribische  Überprüfungen  durch  im  Ferrari Training  Center  in  Marinello  geschultes  Fachpersonal  unter  Verwendung  modernster Diagnose-Tools sind nur ein paar der Vorteile des Genuine Maintenance Programms. 
Der  Service  wird  weltweit  von  allen  Händlern  in  unserem  offiziellen  Händlernetzwerk angeboten.   
Das  Genuine  Maintenance  Programm  ist  eine  Erweiterung  der  After-Sales-Services,  die Ferrari Kunden anbietet, welche die exzellente Leistung bewahren wollen, die typisch ist für alle Autos aus der Fabrik Maranello, die immer ein Synonym für modernste Technologie und Sportlichkeit war und ist.  
 
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
 
Verbrennungsmotor     
Typ          V8 - 90° Turbo – Trockensumpf  
Gesamthubraum      3990 cm³
Max. Ausgangsleistung*    780 PS (574 kW) bei 7500 U/min
Max. Drehmoment       800 Nm bei 6000 U/min
Spezifische Leistung      195 PS/l
Max. Motordrehzahl      8000 U/min
Verdichtung        9,5:1
 
Hybridsystem       
Max. Leistung Elektromotoren    162 kW (220 PS)
Batteriekapazität      7,9 kWh
Max. Reichweite mit Elektroantrieb  25 km
 
Abmessungen und Gewicht       
Länge           4710 mm
Breite          1972 mm
Höhe           1186 mm
Radstand        2650 mm
Spurweite vorne      1679 mm
Spurweite hinten      1652 mm
Trockengewicht **      1570 kg
Gewichtsverteilung      45 % vorne – 55 % hinten  
Kofferraumvolumen      74 l
Hutablagevolumen      20 l
Tankvolumen         68 l (2 Reservetanks)   
 
 
Reifen       
Vorne          255/35 ZR 20 J9.5    
Hinten          315/30 ZR 20 J11.5    
Bremsen       
Vorne          398 x 223 x 38 mm
Hinten          360 x 233 x 32 mm
 
Kraftübertragung/Getriebe     8-Gang-F1-Doppelkupplungsgetriebe
 
Elektronik  eSSC: E4WD (eTC, eDiff3), SCME-Frs, FDE2.0,
EPS, Hochleistungs-ABS/EBD mit
Energierückgewinnung
Fahrleistung       
Höchstgeschwindigkeit     340 km/h
0-100 km/h        2,5 Sek.
0-200 km/h        6,7 Sek.
100-0 km/h        <29,5 m
Leistungsgewicht (trocken)    1,57 kg/PS
Fiorano Rundenzeit      79 Sek.
 
Kraftstoffverbrauch und C0 2-Emissionen     
In Homologation
 
 
*  Benzin mit 98 Oktan   
**  Mit optionaler Ausstattung 

( Text & Fotos : Ferrari Presse- und Öffentlichkeitsarbeit )

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